Systemische Paarberatung
Die Ansprüche an eine Liebesbeziehung unterliegen besonders in den letzten Jahrzehnten einem starken Wandel. Was Liebe, Beziehung, Partnerschaft, Erotik, Sexualität ist, meint, sein sollte oder sein könnte, kann heutzutage nicht mehr vorausgesetzt, abgefragt und verbindlich verkündet werden. Stattdessen variieren die Inhalte, Normen, Moralvorstellungen, Möglichkeiten von Individuum zu Individuum, von Beziehung zu Beziehung und muss in allen Einzelheiten des wie, was, warum, warum nicht, verhandelt, abgesprochen und begründet werden.
Dabei könnte doch alles so einfach sein. Wir alle tragen in uns eine tiefe Sehnsucht nach der großen Liebe, nach emotionaler und sexueller Erfüllung. Viele Menschen haben auch präzise Vorstellungen davon, wie sie aussehen soll, die große Liebe. Wir suchen in der Liebe nach Geborgenheit, Rückhalt, Vertrauen, Echtheit, Eindeutigkeit, Offenheit, Verständnis, … und nach der Sinnstiftung unseres Lebens. Wir hoffen darauf, einen Menschen zu finden, der all diese Erwartungen erfüllt und der uns bindungslos mit unserem Sosein anerkennt.
Wir alle wissen, dass es die ideale Liebespartnerin, den idealen Liebespartner nicht gibt. Zumindest nicht auf Dauer. In allen Beziehungen gibt es Enttäuschung auf die oben erwähnten Erwartungen. Unerfüllte Erwartungen führen zu Konflikten. Die Art und Weise wie wir versuchen den Konflikt zu lösen ist entweder zielführend und klärend oder sie führt zu Spannungen, wechselseitigen Anschuldigungen, emotionalen Belastungen, … kurzum, die Beziehung befindet sich in einer Krise. Genau da setzt die Systemische Paarberatung/ -therapie an:
In der Systemischen Paarberatung/ -therapie geht es zunächst darum, die Beziehungsstrukturen, Stärken, Kompetenzen und Muster innerhalb des Systems fragend zu erkunden. Im weiteren Verlauf konzentriert sich die Beratung auf die bestehenden Ressourcen und Fähigkeiten, die zu einer konstruktiven Lösung der erlebten Konflikte/ Probleme beitragen. Das Paar entwickelt mithilfe der Beratung eine Kommunikation, die es ihm ermöglicht, bereits erreichtes zu würdigen, alte Verletzungen zu heilen, Konflikte zu klären und für zukünftige Konflikte ausreichend gestärkt zu sein, um diesen konstruktiv zu begegnen.